Das historische denkmalgeschützte Gebäude des Augustiner-Chorherrenstift aus dem 12. Jahrhundert wurde statisch ertüchtigt und soll zukünftig zu einem Hotelgebäude mit Restaurant werden. Hierfür wurde der Gewölbekeller für den Restaurantbetrieb hergerichtet. Um die nötige Geschosshöhe zu erhalten musste dieser unterfangen werden und der Boden herabgesetzt werden. Um die Stützung des Gewölbekellers sicherzustellen wurden außenseitig Strebepfeiler errichtet. In Richtung Osten wurde das Gebäude durch eine Großraumküche mit Flachdachterrasse erweitert. Zur Erschließung der Geschosse für die Hotelzimmer und zur Herstellung der Barrierefreiheit wurde im Südflügel ein neues Treppenhaus mit Aufzug errichtet.

Durch die vielen vergangenen Baumaßnahmen über die Jahrhunderte litt auch die Tragkonstruktion des Gebäudes. So war es erforderlich das Gebäude mit Hilfe von Mauerwerksankern (über ein Spezialverfahren mit Bohrung, Ankerstangen und historischem Mörtel) zu ertüchtigen. Die Decken wurden ebenfalls untersucht und mussten teilweise durch Einbau neuer Unterzüge oder durch Holz-Beton-Verbund-Konstruktionen tragfähig gemacht werden.

Das Dachgeschoss, welches bisher nur als Speicher genutzt wurde, soll zum Sitzungssaal werden. Diese Nutzungsänderung hat eine große Auswirkung auf die Tragfähigkeit der Decke sowie die Dachkonstruktion, da diese nicht hierfür ausgelegt war. Klassisch für diese Zeit wurde die Decke an den liegenden Stuhl hochgehängt, so dass der Lastabtrag über die Außenwände erfolgte. Diese Konstruktion wurde durch Erweitern des liegenden Stuhls und der Decke ertüchtigt.

Eine Besonderheit bei diesem Gebäude ist, dass aufgrund des hohen Gebäudealters größtenteils nur historisches Baumaterial verwendet werden durfte. So kamen historische Mörtel zum Einsatz; verwitterte Holzkonstruktionen wurden nach alter Handwerkskunst aufwendig restauriert. Rundbögen, Pfeiler und neue Wände wurden mit Backsteinen hergestellt.

Das Steildach wurde als Holzkonstruktion mit Aufdachdämmung ausgeführt.